Gesunde Arbeit

Europäische Unternehmensbefragung: Neue und aufkommende Risiken

Im Rahmen von ESENER wurden 2014 in 36 Ländern (darunter alle EU-Staaten) Unternehmen aller Branchen ab fünf ArbeitnehmerInnen befragt (1.503 in Österreich). Thema waren förderliche und hemmende Faktoren, psychosoziale Risiken und die Beteiligung der ArbeitnehmerInnen bei Organisation und Umsetzung des ArbeitnehmerInnenschutzes (ANSch).

Ein festgelegtes jährliches Budget für Maßnahmen und Ausrüstung wird im EU-Durchschnitt von 41 % der Betriebe bereitgestellt, hier ist Österreich Schlusslicht mit 23 %.

Eine regelmäßige Gefährdungsbeurteilung führen nur 56 % durch, EU-weit sind es 77 %. Als Grund für nicht regelmäßige Durchführung geben 18 % fehlendes nötiges Fachwissen an (EU 28 %). Nur ein Fünftel der österreichischen Unternehmen gibt Verwaltungsaufwand als größte Schwierigkeit im Umgang mit ANSch an (EU-Schnitt 29 %).

Sicherheitsvertrauenspersonen gibt es mit 67 % mehr als im EU-Schnitt (58 %). Beteiligung durch einen Arbeitsschutzausschuss erfolgt nur in 7 % der Unternehmen (EU-Schnitt 21 %). Fragen zum Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz werden in österreichischen Unternehmen nur zu 45 % gemeinsam von ArbeitnehmervertreterInnen und der Geschäftsleitung besprochen. In der EU sind es im Durchschnitt 59 %. Dafür ist die Mitwirkung von Beschäftigten bei der Gestaltung von Maßnahmen zur Vorbeugung von psychosozialen Risiken in Österreich mit 78 % stärker ausgeprägt als im EU-Schnitt mit 64 %.

Bei 58 % kommen ArbeitsmedizinerInnen zum Einsatz, weit unter EU-Schnitt (68 %). Dafür geben 44 % an, eine Fachkraft für ergonomische Gestaltung und Einrichtung der Arbeitsplätze (EU 33 %) einzusetzen. Routinemäßige Analysen krankheitsbedingter Fehlzeiten führen nur 35 % (EU-weit 51 %) durch.

Aufgabenrotation zur Reduzierung körperlicher Beanspruchung wählen nur 41 % als Maßnahme zur Vorbeugung von Problemen des Bewegungsapparats (EU 56 %). 74 % (EU 62 %) schulen Beschäftigte in „ordnungsgemäßer Handhabung und Einstellung der Arbeitsgeräte und Einrichtungsgegenstände“.

Beim Management psychosozialer Risiken mangelt es an Information bzw. geeigneten Vorbeugungsmaßnahmen, besonders hinsichtlich Verfahren für den Umgang mit Mobbing/Belästigung (32 % in Österreich im Vergleich zu 47 % EU-weit) und Bedrohung/Beleidigung/Angriffen (42 % zu 55 %). In der Hälfte der Betriebe gab es in den vergangenen drei Jahren als Maßnahme diesbezüglich ein vertrauliches Beratungsangebot für Beschäftigte (36 % EU-weit). In dem Zeitrahmen haben 77 % der Unternehmen Maßnahmen zur Verhütung psychosozialer Risiken ergriffen, in diesem Punkt ist Österreich führend.

Mit 70 % sehr hoch war der Anteil der Unternehmen, der eine Besichtigung durch die Arbeitsinspektion im Lauf der letzten drei Jahre angab (EU-weit 50 %).

Newsletterauswahl

Newsletter

Geschlecht
Geschlecht:
Name

Mit dem Absenden dieses Formulars stimme ich der Verarbeitung meiner eingegebenen personenbezogenen Daten gemäß den Datenschutzerklärung zu.

Eine Initiative von ÖGB und ÖGB © Gesunde Arbeit 2022