Gesunde Arbeit

Ein Striezel hat immer Saison – dringend notwendige Verflechtungen in der Arbeitswelt

Um ArbeitnehmerInnen mit Leistungseinschränkungen gut in Betriebe integrieren zu können, sind Maßnahmen in mehreren Bereichen notwendig.

Im Zusammenhang mit der aktuellen Forderung der Gewerkschaften und Arbeiterkammern nach Einführung eines Bonus-Malus-Systems zur Förderung der Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen sollten

  • die Möglichkeiten des ArbeitnehmerInnenschutzes,
  • Angebote nach dem Arbeit-und-Gesundheit-Gesetz (fit2work) und
  • Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung

rasch und auf das Innigste zu einem attraktiven saftigen Striezel miteinander verflochten werden.

Jeder der drei Handlungsbereiche ist für sich genommen besonders wichtig und wirksam, eine Verflechtung der drei Handlungsfelder könnte erhebliche Synergieeffekte zur raschen, sinnvollen Verbesserung der Arbeitsbedingungen zum Nutzen für ArbeitnehmerInnen mit gewissen Leistungeinschränkungen auslösen.


Bedürfnisse …
Die Anpassung der Arbeitswelt an die Bedürfnisse von ArbeitnehmerInnen mit Leistungseinschränkung ist keine Frage, die auf der Tagesordnung der Sozialpolitik unter „Allfälliges“ rangieren sollte. Nach aktuellen Daten der Statistik Austria leiden rund 2,7 Millionen ÖsterreicherInnen im erwerbsfähigen Alter an (mindestens) einer länger als sechs Monate dauernden gesundheitlichen Einschränkung. Mit zunehmendem Alter erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, eine solche Einschränkung zu erwerben, aber auch jüngere ArbeitnehmerInnen sind davon betroffen. Die Bedürfnisse der ArbeitnehmerInnen umfassen flexible Anpassungen der Arbeitzeit, der Ausstattung des Arbeitsplatzes und der Ausrüstung und Geräte.

… und Möglichkeiten
Assistive Technologien, wie wir sie aus unseren eigenen Autos (etwa in Form von Servolenkung oder Einparkhilfe) kennen, sollten als „Ambient Assisted Working“-Technologien zur Anpassung der Arbeitswelt an die Bedürfnisse von ArbeitnehmerInnen – auf Projektbasis – doch mit großer Ernsthaftigkeit in die nationale Diskussion eingebracht werden. All diese Bestrebungen sollen den betroffenen ArbeitnehmerInnen helfen, trotz gewandelter Leistungsfähigkeit weiterhin beschäftigt sein zu können bzw. die Wiedereingliederung in die Arbeitswelt zu meistern. Das umfassende Wissen der ArbeitsinspektorInnen, -medizinerInnen, -psychologInnen, BGF-SpezialistInnen, fit2work-Case-ManagerInnen (um nur einige Professionen zu nennen) sollte raschest systematisch und strukturell „verflochten“ werden, um die nötige Ausgestaltung und Adaption der gesamten Arbeitwelt an die Bedürfnisse zahlloser ArbeitnehmerInnen voranzutreiben.

Die Hoffnung, einen Oster-Striezel zustande zu bringen, ist verflossen. In der regionalen österreichischen Küche ist jedoch auch der Allerheiligenstriezel bekannt und beliebt. Hier bliebe der Sozialpolitik noch ein wenig Zeit.

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