Gesunde Arbeit

„Bist krank, weilst heut' nix trinken magst?“

Wer hat das noch nie gehört, wenn er oder sie einmal keinen Alkohol wollte? Auch Kaffee und Nikotin gehören in Österreich zum Alltag. Suchtmittel und Sucht spielen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens eine Rolle – so auch am Arbeitsplatz.

Sucht kann jede und jeden treffen und entsteht im Spannungsfeld Person/Suchtmittel bzw. Form der Sucht/Gesellschaft. Die Wege ihrer Entwicklung sind so vielfältig wie die Menschen.

Ein wesentlicher Teil unseres Lebens spielt sich am Arbeitsplatz ab, allein schon wegen der langen Zeit, die wir dort verbringen. Wenn wir einen Draht zu unseren KollegInnen haben, bemerken wir meist recht schnell, ob sich deren Verhalten in kurzer Zeit deutlich verändert. Das ist ein Alarmzeichen, dessen Ursachen wir nachgehen sollten. Der zunehmende Konsum von Suchtmitteln inklusive Alkohol kann eine davon sein.
Je früher wir als BetriebsrätInnen auf solche Alarmzeichen reagieren, desto leichter kann (noch) etwas getan werden. Aber auch auf struktureller Ebene – z. B. bei den Arbeitsbedingungen – können wir ansetzen. Gerade die Novelle des ASchG 2013 mit der darin vorgesehenen Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz bietet dafür Ansatzpunkte.

Suchtvorbeugung im Betrieb

Aufklärung und Information aller Beschäftigten über Auswirkungen und Gefahren von Suchtmitteln sind dabei neben Maßnahmen und Hilfsangeboten im Anlassfall sowie Schulungen von Vorgesetzten und BetriebsrätInnen die Schwerpunkte. Ein betriebliches Suchtpräventionsprogramm wird Teil der Unternehmenskultur und berücksichtigt verschiedenste Interessen. Wenn dieses funktionieren soll, dann wird der Betriebsrat schon in seine Ausarbeitung eingebunden. Aktuell geht die Entwicklung in den Betrieben in Richtung einer Integration von Suchtprävention, Gesundheitsförderung und ArbeitnehmerInnenschutz.

In einer Betriebsvereinbarung dazu werden Leitlinien für den Umgang mit Suchtmitteln im Betrieb und Vorgehensweisen im Anlassfall festgelegt. Die Musterbetriebsvereinbarung „Alkohol am Arbeitsplatz“ kann am Ende des Beitrages heruntergeladen werden. Auch die GPA-djp arbeitet derzeit in Kooperation mit dem Institut für Suchtprävention (ISP) an einer Muster-BV zu diesem Thema.

Im suchtpräventiven Projekt „SUPstart“ z. B. reflektieren Wiener Lehrlinge ihr Konsumverhalten, setzen sich mit Gruppendruck und Frustrationen auseinander. Sie werden über die Rechtslage am Arbeitsplatz aufgeklärt und lernen im Rollenspiel alternative Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Alkohol. Begleitend werden LehrlingsausbildnerInnen geschult.

Newsletterauswahl

Newsletter

Geschlecht
Geschlecht:
Name

Mit dem Absenden dieses Formulars stimme ich der Verarbeitung meiner eingegebenen personenbezogenen Daten gemäß den Datenschutzerklärung zu.

Eine Initiative von ÖGB und ÖGB © Gesunde Arbeit 2022