Gesunde Arbeit

Zu gesunder Arbeit gehören immer zwei

Gesundheitsvertrauenspersonen können nur dann etwas bewirken, wenn Geschäftsführung und Mitarbeiter den Sinn von Gesundheitsförderung erkennen und sich aktiv daran beteiligen wollen.

Die AK Salzburg hat rund 100 Gesundheitsvertrauenspersonen befragt: über ihre bisherigen Erfahrungen mit ihrer Rolle im Betrieb, ihre Funktion als Bindeglied zwischen Arbeitgeber und Belegschaft sowie über konkrete Maßnahmen und Erfolge. Ein interessantes Ergebnis: Nicht nur die Geschäftsführung muss Maßnahmen zur Gesundheitsförderung unterstützen, sondern auch die Beschäftigten müssen mitspielen – was oft schwierig ist.

Seit 2007 führt die AK Salzburg Ausbildungen zur Gesundheitsvertrauensperson (GVP) durch. Diese Kurse wurden entsprechend den betrieblichen Bedürfnissen entwickelt und werden jährlich angeboten. Mittlerweile haben insgesamt fast 100 Personen diese Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und werden in einem Netzwerk nachhaltig in ihrer Funktion begleitet. Dazu gehört auch eine aktuelle Umfrage unter all diesen GVP, betreffend ihre bisherigen Erfahrungen. AK-Arbeitnehmerschützer Christian Rumplmayr: „Die Ergebnisse sind doppelt interessant für uns – besteht doch für die AK die Chance, sowohl positive als auch negative Angaben zu sammeln und in künftigen Ausbildungen dementsprechend zu reagieren.“

Positiv: Mehr als drei Viertel der GVP bekommen die Möglichkeit und die Zeit, Gesundheitsthemen zu bearbeiten. Der Wermutstropfen: Im Schnitt können die Befragten nur vier Stunden pro Monat dafür verwenden, wobei manche Firmen ihren GVP auch bis zu 20 Stunden monatlich gewähren.


Was erschwert die Arbeit als GVP?

  • Umstrukturierungen im Betrieb
  • Gesundheit nicht im Leitbild der Firma verankert
  • Zeitmangel
  • Finanzielle Mittel nicht vorhanden
  • Chef steht nicht dahinter
  • Männer nehmen Angebote seltener an als Frauen
  • MitarbeiterInnen nehmen generell Angebote nicht an

Was erleichtert die Arbeit als GVP?

  • Guter Draht zu Geschäftsführung (GF) und Betriebsrat
  • Gesundheit ist für Dienstgeber generell ein wichtiges Thema
  • GF und GVP erarbeiten gemeinsam ein Jahresprogramm
  • GVP und MitarbeiterInnen organisieren in Eigeninitiative Gesundheitsprojekte
  • Finanzielle und personelle Mittel vorhanden

Wie nützlich war die GVP-Ausbildung?

  • Für 78 Prozent sehr nützlich
  • Vernetzung und Austausch für alle sehr wichtig
  • Gesetze gut kennengelernt
  • Viel Info über Fördermöglichkeiten
  • Ausgezeichnete Basis für den Start in Gesundheitsthemen im Betrieb

Fazit: Oft scheitern GVP einfach daran, das die GF keine personellen oder finanziellen Mittel zur Verfügung stellen. Die Mitarbeiter dahingehend zu motivieren, bei Gesundheitsprojekten mitzumachen, ist in vielen Firmen offenbar schwierig. Aber die wichtigste Erkenntnis bleibt, dass Gesundheitsvertrauenspersonen nur dann etwas bewirken können, wenn Geschäftsführung und Mitarbeiter den Sinn von Gesundheitsförderung erkennen und sich aktiv daran beteiligen wollen.

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