Gesunde Arbeit

Mit Robotern arbeiten

Roboter fanden ihren Einsatz meist in der Industrie. Berufsfelder, die menschliche Intelligenz und soziale Kompetenz erfordern, waren von der Arbeit mit Robotern weitgehend ausgeschlossen – bis jetzt.
Arbeiten wir bald Hand in Hand mit Robotern?
Roboter mit menschenähnlichen Zügen Arbeiten wir bald Hand in Hand mit Robotern?

Das Bild, das wir bisher von einem (Industrie-)Roboter hatten, war das eines unförmigen und oft unbeholfenen Gerätes. Diese Geräte taten das, was programmiert war, ohne Rücksicht auf Hindernisse oder Gefahrenquellen. Deshalb waren Roboter meist in Käfigen oder hinter Absperrungen aufgestellt und wurden von außen gesteuert und überwacht.

Freiheit für Roboter
In Zukunft arbeiten Roboter mit Menschen „Hand in Hand“, im selben Arbeitsbereich und an denselben Arbeitsplätzen. Roboter werden lernfähig, sie werden sich an akute Anforderungen in Echtzeit anpassen können. Überwacht und gesteuert werden sie nur mehr teilweise – der intelligente Roboter agiert großteils selbstständig und interagiert mit dem Menschen. Um den Roboter auch als Kollegen zu akzeptieren, werden ihm menschenähnliche Züge und Proportionen verpasst (z. B. ein „Kopf“, in dem „Augen“ und ein „Mund“ eingesetzt sind). Der Einsatz von Robotern in Branchen, die bisher dem Menschen vorbehalten waren (z. B. Pflegebereich oder Kinderbetreuung), wird möglich. Roboter können dermaßen menschliche Züge erhalten (hautähnliche Oberfläche mit Haaren, Falten etc.), dass eine Unterscheidung zwischen Mensch und Maschine tatsächlich schwierig werden kann.

Arbeit muss menschengerecht sein
Arbeit muss weiterhin menschengerecht sein, die Gesundheit darf nicht gefährdet werden und ein Höchstmaß an Wohlbefinden und Arbeitszufriedenheit muss erreicht werden. Die Arbeit mit Robotern birgt, wie sämtliche Themen, die sich um den digitalen Wandel drehen, Chancen und Risiken. Physisch fordernde Arbeit, monotone Tätigkeiten oder Tätigkeiten mit ungünstiger Körperhaltung können Maschinen und Roboter übernehmen. Auch wenn physische Belastungen abnehmen, können psychische Belastungen zunehmen, z. B. durch weniger soziale Beziehungen, Arbeitsverdichtung, Druck, Angst vor Arbeitsplatzverlust, Überwachung etc. Die neuen bzw. gesteigerten Belastungen und Gefahren bedürfen einer neuen Erfassung und Evaluierung. Im Sinne der Prävention muss auch im Vorfeld bei der Erstellung und Programmierung von Robotern eine Gefahrenanalyse erfolgen, hier sind vor allem die Anlagenhersteller gefordert. Es wird notwendig sein, Normen und gesetzliche Rahmenbedingungen zu erweitern und die Verantwortung der Arbeitgeber hinsichtlich der Arbeit mit Maschinen und Robotern zu verstärken. Eines darf schließlich nicht vergessen werden: Arbeit ist für den Menschen meist lebensnotwendig und sinnstiftend. Für einen Roboter, sei er dem Menschen noch so ähnlich, ist sie es schlichtweg nicht.

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