Gesunde Arbeit

Qualitätsvolle BGF statt Husch-Pfusch

Gut gemeint ist nicht genug! Der Obstkorb allein macht noch keine betriebliche Gesundheitsförderung (BGF). Organisationen müssen das Rad nicht neu erfinden: Mit 15 Qualitätskriterien nimmt BGF richtig Fahrt auf.
BGF: Mit den 15 Qualitätskriterien des ÖNBGF sind Sie auf dem richtigen Weg!
Symbolbild: Qualitätsvolle betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) BGF: Mit den 15 Qualitätskriterien des ÖNBGF sind Sie auf dem richtigen Weg!

BGF-Ambitionen, die nach einem einmaligen Seminar verpuffen, MitarbeiterInnen-Befragungen, deren Ergebnisse in der Schublade verschwinden: Solche Negativbeispiele sind bekannt. Aber wie macht man’s richtig? Unternehmen, die sich die 15 Qualitätskriterien des Netzwerks Betriebliche Gesundheitsförderung als Leitlinie nehmen, sind auf dem richtigen Weg. Die Kriterien sind wissenschaftlich fundiert und beruhen auf Praxiserfahrungen. Die Eckpunkte: BGF soll strukturiert und strategisch erfolgen sowie als Querschnittsmaterie in die Unternehmenskultur integriert werden. Zuständigkeiten und AnsprechpartnerInnen müssen klar festgelegt werden. Führungskräfte müssen ihre Führungsarbeit gesundheitsorientiert gestalten.

Partizipation ist das Zauberwort
Die Beschäftigten stehen bei BGF im Mittelpunkt. Deshalb muss der Betriebsrat von Anfang an in BGF eingebunden sein und der Projekt-Steuerungsgruppe angehören. Die Bedürfnisse der Beschäftigten müssen mit geprüften Diagnoseinstrumenten erhoben werden. Dabei ist der Vielfalt der Belegschaft Rechnung zu tragen und zielgruppengerecht vorzugehen, z. B. von jugendlichen bis zu älteren ArbeitnehmerInnen. BGF-Aktivitäten sollen in allen Phasen der Belegschaft kommuniziert werden. Qualitätsmanagement bedeutet, ausgehend von den erhobenen Bedürfnissen messbare Ziele zu setzen. Maßnahmen zur Zielerreichung dürfen sich nicht auf das Verhalten der einzelnen ArbeitnehmerInnen, wie Rauchen oder Ernährung, beschränken. Essenziell sind Maßnahmen, die an den Verhältnissen im Betrieb ansetzen, z. B. Änderung von Arbeitsabläufen, Verbesserung der Kommunikation. Die Maßnahmen müssen evaluiert und die Zielerreichung überprüft werden. Dann gilt es, die Nachhaltigkeit zu sichern. Ist der Projektkreislauf erfolgreich umgesetzt, sorgen motivierte und gesündere MitarbeiterInnen schließlich für hohe Produktivität.

Vision: BGF für alle
Bei allen Bemühungen um BGF darf die Einhaltung des verpflichtenden ArbeitnehmerInnenschutzes nicht ins Hintertreffen geraten. Dass dank des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes Arbeitsunfälle erheblich abgenommen haben, zeigt, dass Rechtsnormen für Sicherheit und Gesundheit in der Arbeitswelt eine wichtige Grundlage sind. Eine gesetzliche Verpflichtung, qualitätsgesicherte BGF zu betreiben, würde jedenfalls flächendeckend für eine gesündere Arbeitswelt sorgen.

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