Gesunde Arbeit

Gemeinsam für Gesundheit und Sicherheit: EGB-Seminar in Wien

Mehr als 50 GewerkschafterInnen aus 25 EU-Staaten trafen sich zum strategischen Seminar des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) am 8. und 9. September 2016 in Wien. Unter dem Motto „Gemeinsam für Gesundheit und Sicherheit“ wurden die Weichen zu mehr ArbeitnehmerInnenschutz in der EU gelegt und praktische Erfahrungen ausgetauscht.
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Intensives Denken und Arbeiten an guten Strategien.
v.l.n.r.: Ingrid Reifinger (ÖGB), Esther Lynch (Confederal Secretary), Hugh Robertson (Sprecher der Arbeitnehmergruppe), Hildegard Weinke und Alexander Heider (beide AK Wien) Gemeinsam für Gesundheit und Sicherheit - zum Vergrößern bitte aufs Bild klicken!
TeilnehmerInnen am strategischen EGB-Seminar in Wien Intensives Denken und Arbeiten an guten Strategien.

Der ÖGB organisierte für die Interessengruppe der ArbeitnehmerInnen des Beratenden Ausschusses für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit dieses strategische EU-Seminar. Dabei ging es um die europäische und internationale Normung, insbesondere um die vorerst erfolgreiche Abwehr der ISO 45001, welche sonst einen Rückschritt hinter ILO-Standards normiert hätte. Es ging um die Verstärkung im Kampf gegen krebserzeugende Arbeitsstoffe, denn EU-weit sterben jährlich etwa 102.500 Menschen an arbeitsbedingten Krebserkrankungen. Es braucht niedrigere Grenzwerte, die ihren Namen verdienen. Schließlich waren arbeitsbedingte Muskel- und Skeletterkrankungen ein Thema, wo mehr Schutz notwendig ist.

REFIT im Abseits

Das EU-Programm REFIT, ein Wunschprogramm für Unternehmer, sah auch die Evaluation der 24 Richtlinien zum ArbeitnehmerInnenschutz vor. Die Prüfung scheint bestanden. Die akute Gefahr und der Druck auf bestehende Sicherheits- und Gesundheitsschutzstandards scheinen nachzulassen. Sehr hilfreich waren zahlreiche gewerkschaftliche Kampagnen in den Mitgliedsstaaten.

So zeigte die Kampagne „not better“ („Eine bessere Regulierung ist es wirklich nicht“) auf, wie die EU wichtige soziale Gesetzgebung blockiert. Das erste Beispiel war die Blockade der Vereinbarung zur Gesundheit und Sicherheit der Friseure. An Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Brüssel waren Plakate angebracht und eine Petition konnte unterschrieben werden. Jetzt liegt eine adaptierte Fassung der Vereinbarung zum sozialen Dialog vor, die den Schutz der Gesundheit und Sicherheit von Hunderttausenden von Friseuren in der EU betrifft. Wachen wir genau darüber, dass REFIT im Abseits bleibt. Gesundheit und Sicherheit müssen Vorrang vor rein wirtschaftlichen Interessen haben.

Lob für „Arbeit & Alter“

Auf der Tagesordnung standen auch mehrere Präsentationen guter praktischer Beispiele aus den Ländern. Die Niederlande zeigten Anwendungsbeispiele zu Digitalisierung und Robotern. Als Praxisbeispiel aus Österreich wurde die Sozialpartnerkampagne „Arbeit & Alter“ mit ihren „Tipps & Lösungen zum alternsgerechten Arbeiten“ vorgestellt, wofür viel Lob ausgesprochen wurde.

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