Arbeitszeitverkürzung in allen Facetten
Während sich Berufsbilder verändern und neue entstehen, nutzen die VertreterInnen von Industrie und Wirtschaft die Gelegenheit zu lauten Rufen nach noch profitableren Arbeitszeitmodellen. Dabei halten sie die Mär von angeblich so starren Arbeitszeiten hoch, aber schon jetzt stehen wir einer Vielfalt von unterschiedlichsten Modellen gegenüber. In den GPA-djp-Interessengemeinschaften organisieren sich Beschäftigte auch branchenübergreifend und vor allem nach gemeinsamen Zielen. Vom mobilen Außendienstangestellten, dessen Arbeitsplatz maßgeblich durch das Auto geprägt ist, über die Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialbereich bis zur Fach- und Führungskraft sind alle vertreten.
Entgrenzte Arbeitszeit
Und sie alle stehen vor unterschiedlichen Herausforderungen: geteilte Dienste, die frühmorgens beginnen, lange Pausen beinhalten und sich bis in den Abend ziehen. All-in-Verträge, durch die bei der Arbeitszeit fälschlicherweise auch einmal zwei Augen zugedrückt werden und so Betroffenen die Überstundenzulagen entgehen. Vor- und Nachbereitungszeiten, die kaum oder nur in unzureichenden Pauschalen abgegolten werden.
Eine Maßnahme mit vielen Vorteilen für alle
Allen gemein ist auch, dass Burn-out als arbeitsbedingte Erkrankung massiv zunimmt. Krankenstände aufgrund arbeitsbedingter psychischer Belastungen verursachen jährlich Kosten von rund 3,3 Millarden Euro für unser Gesundheitssystem, und das, obwohl bereits ab der achten Arbeitsstunde das Unfallrisiko stark zunimmt. Unsere Gesundheit ist also der erste und wichtigste Grund für kürzere Arbeit, weitere sind:
- Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Höheres Gehalt für Teilzeitbeschäftigte
- Fördernde Wirkung auf die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern
- Reduzierung von Arbeitslosigkeit durch bessere Verteilung von Arbeit
Machen wir es gemeinsam möglich
Die Geschichte des technischen Fortschritts war immer auch eine der Arbeitszeitverkürzung. Der kontinuierliche Einsatz der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaften hat uns die gesetzliche 40-Stunden-Woche ermöglicht. In unseren jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen arbeiten wir uns von der 38,5-Stunden-Woche weiter vor. Aktuell fordern wir im Gesundheits- und Sozialbereich die 35-Stunden-Woche und wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, setzen wir sie auch durch.
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