Handlungsbedarf unbestreitbar
Bei der Qualität des Arbeitsumfelds liegt Österreich nicht einmal im OECD-Mittelfeld. Fast 40 Prozent der Beschäftigten arbeiten immer oder häufig unter Zeitdruck – Tendenz steigend. Viele Menschen halten dem massiven Arbeitsdruck und dem Dauerstress nicht mehr stand. Permanentes Arbeiten unter Hochdruck macht krank: Burn-out, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vieles mehr sind die fatalen Folgen. Die Unternehmen müssen für eine menschenwürdige Personalbemessung sorgen.
Kranke Arbeit macht kranke Menschen
73,3 Prozent der Beschäftigten sind zumindest einer körperlichen Gesundheitsgefahr in der Arbeit ausgesetzt. Schmerzhafte Muskel- und Skeletterkrankungen oder das sinnlose Sterben durch arbeitsbedingten Krebs sind etwa die Folgen. Das bedeutet viel menschliches Leid für die Betroffenen und hohe Kosten für Betriebe und Volkswirtschaft. Gesunde Arbeitsbedingungen sind die Basis für produktives, erfolgreiches Arbeiten. Arbeiterkammern und Gewerkschaften fordern daher:
- Arbeits- und OrganisationspsychologInnen als gleichberechtigte Präventivfachkräfte etablieren
- Präventionszeiten erhöhen und Präventionsaufgaben anpassen
- Besseren Schutz bei manueller Handhabung von Lasten
- Wissenschaftlich aktuelle und risikobasierte Arbeitsstoffgrenzwerte einführen
- Mehr Schutz vor Sommerhitze durch verbindliche Maßnahmen und in letzter Konsequenz bezahlt Hitzefrei
- Burn-out als Berufskrankheit anerkennen
- Die Arbeitsinspektion als Polizei der Arbeitswelt braucht 50 ArbeitsinspektorInnen mehr, um die Mindestvorgabe der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) wieder zu erreichen