Gesunde Arbeit

Was ist los in der Arbeitsinspektion?

Der jüngste Tätigkeitsbericht 2018 deckt viele Rechtsverletzungen auf. Die Strafanzeigen rasselten in den Keller und die Arbeitsinspektorate sind krass unterbesetzt.

Im Vorwort des Tätigkeitsberichts der Arbeitsinspektion plädiert die ehemalige Sozialministerin Brigitte Zarfl für den höchstmöglichen Schutz der Beschäftigten: „Da die Sicherheit und die Gesundheit die wertvollsten Güter des Menschen sind, kann dieses Schutzniveau gar nicht hoch genug sein.“ Die betriebliche Realität belehrt uns eines Besseren: Bei 62.405 Kontrollen wurden 94.906 Übertretungen festgestellt. Rechtsverletzungen bestanden in fast jeder 2. Arbeitsstätte (44,3 % der Kontrollen).

Hart und gerecht
Hart in der Sache und gerecht – unsere Polizei der Arbeitswelt muss proaktiv agieren. Das Gegenteil ist der Fall: 2018 gab es so wenige Strafanzeigen wie nie zuvor! Die Arbeitsinspektorate erstatteten magere 934 Strafanzeigen mit einer beantragten Strafhöhe von durchschnittlich rund 1.600 Euro. Keine Spur von Schikane gegenüber ArbeitgeberInnen: Zu einer Strafanzeige führte nur jede 102. Übertretung! Vor vier Jahren wurde noch jede 50. Übertretung angezeigt. Die „schwarzen Schafe“ dürfen nicht GewinnerInnen auf dem Rücken der ArbeitnehmerInnen zulasten unseres Gesundheitssystems und im Wettbewerb mit fairen ArbeitgeberInnen sein.

Dramatische Personalsituation
Im Kampf gegen krank machende Arbeit sind 303 ArbeitsinspektorInnen im Außendienst überlastet und klar zu wenig. Um zumindest wieder die Mindestvorgabe der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu erreichen, benötigt die Arbeitsinspektion sofort 50 zusätzliche ArbeitsinspektorInnen.

Weiterführende Infos im Artikel „Still und leise veröffentlicht …“

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