Immer schneller und immer mehr arbeiten – der Druck auf die Beschäftigten steigt. Viele fühlen sich regelrecht ausgelaugt und fragen sich, wie sie es unter diesen Bedingungen gesund bis in die Pension schaffen sollen. Die neue Ausgabe des Magazins Gesunde Arbeit zeigt Wege auf, wie das gehen könnte.
Paul Jiménez ist Arbeits- und Organisationspsychologe an der Universität Graz. Gesunde Arbeit sprach mit ihm über die Ursachen und Folgen des stetig zunehmenden Arbeitsdrucks. Er sagt: „Wir müssen gemeinsam mit den Arbeitnehmer:innen Wege finden, um die Arbeitsumgebung zu verbessern.“
Bandscheibenvorfall, Herzinfarkt, Depression: Wie sich physische und psychische Belastungen am Arbeitsplatz bemerkbar machen können, ist unterschiedlich. Der Arbeitnehmer:innenschutz zielt darauf ab, arbeitsbedingten Gesundheitsrisiken vorzubeugen.
Wie kann erreicht werden, dass Arbeitnehmer:innen bis zu ihrem Pensionsantrittsalter arbeiten können, während gleichzeitig der Arbeitsdruck und die Belastungen überall steigen? Das geht nur, wenn die Rahmen- und Arbeitsbedingungen für die Arbeitnehmer:innen verbessert werden.
Eine Erhebung der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) zeigt, dass UV-Strahlung und Dieselemissionen die häufigsten Krebsrisikofaktoren an europäischen Arbeitsplätzen sind.
Die Mehrheit der Arbeitnehmer:innen in Österreich wünscht sich kürzere Arbeitszeiten – das ergab eine Umfrage der Arbeiterkammer. Mehrere Betriebe haben die Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich bereits verkürzt. Dort zeigt sich: Die Arbeitnehmer:innen in diesen Betrieben sind zufriedener und damit auch gesünder.
„Update Arbeitsplatzevaluierung“ war der Titel des 81. Treffpunkts SVP aktuell am 24. Oktober 2023 in der AK Wien. Die Veranstaltung rief in Erinnerung, worauf bei der Arbeitsplatzevaluierung und insbesondere bei der Evaluierung psychischer Belastungen zu achten ist. Mit Video der Veranstaltung!
Der ÖGB-Podcast „Nachgehört / Vorgedacht“ geht dieses Mal der Frage nach, welche Auswirkungen Dienst nach Vorschrift auf unsere Gesundheit hat und warum dieser Trend nicht verwerflich ist.
Die Arbeitsinspektion veröffentlichte einen Bericht über ihre Tätigkeit in den Jahren 2021 und 2022. Dieser zeigt: Die Zahl der Kontrollen lag weit unter dem Niveau vor der COVID-19-Pandemie. Beim Personalstand ist der Tiefpunkt überschritten – das Soll ist aber noch lange nicht erfüllt.
Eine aktuelle Umfrage unter Arbeitnehmer:innen in der Wiener Gastronomie fragt nach Gewalterfahrungen und Belästigung am Arbeitsplatz. Jetzt mitmachen!
27 Prozent der Frauen sagen laut Statistik Austria, dass sie sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt haben. Arbeitgeber:innen müssen ihre Fürsorgepflicht stärker als bisher wahrnehmen und Arbeitnehmer:innen vor Übergriffen schützen, fordert daher die AK Wien.
Die Arbeitnehmer:innen in den Gesundheitsberufen leisten täglich überdurchschnittlich viel Arbeit, um das System am Laufen zu halten. Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen sind erforscht, bekannt und werden auch regelmäßig etwa von Gewerkschaften gefordert. Dennoch sind Veränderungen noch immer nicht in Sicht und viele verlassen den Beruf vorzeitig.
Die Arbeitswelt verändert sich, wird komplexer, vielschichtiger und flexibler. Die Organisation von Arbeit verändert sich, Arbeitstempo und -pensum steigen an. Diese neuen Herausforderungen haben Auswirkungen auf die Gesundheit der Arbeitnehmer:innen.
Betroffene von HIV und Aids haben oft mit Ausgrenzung und Diskriminierung zu kämpfen – auch am Arbeitsplatz. Der ÖGB informiert über die wichtigsten rechtlichen Bestimmungen zu diesem Thema.
Eine Allgemeine Arbeitspsychologie als Darstellung der psychischen Regulation von Erwerbstätigkeiten hat sich seit Längerem als Brücke zwischen psychologischen Grundlagenerkenntnissen und Theorien sowie ihrer Nutzung beim Gestalten menschengerechter Arbeit bewährt. Mit der Zunahme informationsverarbeitender Tätigkeiten in der Produktion und im Dienstleistungsbereich mit digitalen Arbeitsmitteln sowie dem Berücksichtigen handlungspsychologischer Aspekte in internationalen und nationalen Standards (DIN EN ISO 6385/2016, DIN EN ISO 10075/2018 oder DIN EN ISO 9241-110/2020) gewann die Allgemeine Arbeitspsychologie weiter an Bedeutung. Es gilt nicht nur, den Anstieg psychischer Beeinträchtigungen und Ausfallzeiten im Zusammenhang mit der Erwerbsarbeit zu bremsen, sondern diese leistungs-, lern- und gesundheitsförderlich zu gestalten. Die vorliegende Ausgabe ist vollständig überarbeitet, erweitert und zugleich verdichtet. Sie berücksichtigt die veränderten Anforderungen im Fertigungs- und Dienstleistungsbereich, die Entwicklung der Aus- und Weiterbildung sowie die sich wandelnden Lese- und Lerngewohnheiten. Der modulare Aufbau ermöglicht das Bearbeiten auch einzelner Kapitel, unterstützt durch Verweise, Marginalien und ein Glossar. Die Darstellung der wachsenden Rolle der menschengerechten Gestaltung auch kognitiver (geistiger) Anforderungen der Erwerbsarbeit wendet sich nicht nur an Fachleute und Studierende der Psychologie, sondern ebenso der Arbeitswissenschaften, Arbeitsmedizin, Arbeitssoziologie, Betriebswissenschaft, Informatik und Ingenieurwesen mit einer Orientierung an den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer ihrer Erzeugnisse.
Die Debatte um die Arbeitszeitgestaltung ist wieder aufgeflammt. Globalisierung, Digitalisierung, Arbeit 4.0, Homeoffice sind die Entwicklungen, die die Gestaltung von Arbeit und Arbeitszeit beeinflussen und verändern. Noch mehr Mobilität und Flexibilität werden für die Zukunft gefordert. Die Gestaltung von Arbeit und Arbeitszeit ist eine anspruchsvolle, oft konfliktträchtige Aufgabe; zum einen, weil sie die Existenzsicherung und die Wahrnehmung außerberuflicher Lebensbereiche berührt; zum anderen, weil nicht nur unterschiedliche Interessen zwischen Arbeitgeber:innen und Beschäftigten bestehen, sondern auch innerhalb der Gruppen Interessenlagen divergieren. Im Zuge der Debatte zur Flexibilisierung wird der Arbeits- und Gesundheitsschutzgesetzgebung vorgeworfen, sie passe nicht mehr in die heutige Arbeitswelt. Schutzregelungen (z. B. Höchstarbeitszeiten, Ruhezeiten) werden zur Disposition gestellt. Die Gesundheit der Erwerbstätigen bei der Arbeit physisch, psychisch und sozial zu schützen, erfordert auch zukünftig staatliches und gesetzgeberisches Handeln, indem Schutzziele und -standards, Verfahren und ggf. Maßnahmen fortgeschrieben werden. Auch zukünftig wird man auf arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse nicht verzichten wollen und können.